Der WEISSE RING in NRW/Westfalen-Lippe hat einen neuen Landesvorsitzenden: Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung in Selm den Sozialwissenschaftler Klaus Neidhardt an die Spitze des Landesverbandes. Als Stellvertreterin wurde Ruth Stöpper im Amt bestätigt, langjährige Leiterin der Außenstelle Paderborn.
Neidhardt war bis 2013 Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Nach seinem Abitur hatte er aber zunächst Soziologie studiert und an einer Schule unterrichtet. 1981 wechselte er ins Bundeskriminalamt, wo er zuletzt als Abteilungspräsident Staatsschutz tätig war. 2006 wurde er dann Gründungspräsident der Deutschen Hochschule der Polizei. Der 69-Jährige ist verheiratet und hat eine Tochter, mit seiner Familie lebt er in Münster.
Ruth Stöpper, von Haus aus Lehrerin, ist bereits seit 20 Jahren stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes. Im WEISSEN RING engagiert sie sich sogar schon seit 39 Jahren, seit 1994 bildet sie neben ihrer eigenen Opferarbeit als Referentin an der WEISSER RING Akademie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Verein aus.
Der WEISSE RING ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer mit fast 3000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Verein ist aufgegliedert in 18 Landesverbände mit rund 400 Außenstellen.
Im Landesverband NRW/Westfalen-Lippe gibt es aktuell 26 Außenstellen. Der WEISSE RING leistete 2021 in 1713 Opferfällen finanzielle Hilfe in einer Gesamthöhe von fast 500.000 Euro. In weitaus mehr Fällen standen die 217 Ehrenamtlichen Kriminalitätsopfern mit Rat und Tat zur Seite. In rund zwei Drittel der Fälle ging es um Sexualdelikte und um Körperverletzung. Rund die Hälfte der Körperverletzungen sind Fälle von Häuslicher Gewalt.
Der Posten des Landesvorsitzenden war seit fast einem Jahr vakant. Mit der Wahl von Klaus Neidhardt gab Bernd König den kommissarischen Vorsitz ab, den er zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorsitzender des benachbarten Landesverbandes NRW/Rheinland übernommen hatte.